Radschnellverbindungen

Was eine Vision erst bedeutend macht

ist die Kraft, sie umzusetzen

 

 

Radschnellwege, Radschnellbahnen, Radvorrangnetz, Express-Radnetze sind Begriffe, die unterschiedliche Assoziationen auslösen.

Tatsächlich aber sollen Radschnellverbindungen im Sinne einer nachhaltigen Verkehrsentwicklung zu einer hohen Lebensqualität in den Städten durch u. a. weniger Verkehrsbelastungen, bessere Mobilitätsangebote und höhere Aufenthaltsqualität im Straßenraum beitragen. 

Vorreiter in Fahrradschnellstrecken ist Skandinavien mit einer langen Fahrradtradition und einer starken Fahrradindustrie. Dort wurden bestehende Netze systematisch zu Fietssnelwegen ausgebaut.

Auch in Deutschland haben „Radschnellverbindungen“ in den Regelwerken der FGSV (FORSCHUNGSGESELLSCHAFT FÜR STRASSEN- UND VERKEHRSWESEN) Eingang gefunden. Die Empfehlung für Radverkehrsanlagen“ (ERA, Ausgabe 2010) ordnen Radschnellwege den Kategoriegruppen AR II und IR II zu. Radschnellwege werden den höchsten Netzkategorien (IR II) und den damit verbundenen Qualitätsstandards zugewiesen.

Hauptrouten des Radverkehrs sollen ein zügiges Fahren und geringe Zeitverluste durch Anhalten und Warten ermöglichen. Ihre Führung ergibt sich aus einer systematischen Netzplanung für den zielorientierten Alltagsradverkehr.

Fahrradpulks haben beim Anfahren einen im Verhältnis zum MIV überproportional hohen Zeitbedarf, da das Durchfahren des instabilen Fahrzustandes beim Anfahren in Gruppen länger andauert.

Infolge der Betriebsart bedingten hohen Zeitverluste ist die Qualität der Verbindung stark vom Verhältnis der Anzahl Anhaltepunkte pro Wegstrecke abhängig. Kreuzungen und Signalanlagen oft unvermeidbar. Eine gute Planung für den zielorientierten Alltagsradverkehr wird immer das Gewicht auf eine Minimierung von erzwungenem Anhalten legen. Geeignete Verfahren sind eine harmonische Priorisierung in Verbindung mit Richtgeschwindigkeitsvorgaben.

Die systematischen Netzplanungen für den zielorientierten Alltagsradverkehr und den routenorientierten touristischen Radverkehr werden getrennt durchgeführt und dann zu einem Radverkehrsnetz überlagert. Für die Hauptverbindungen des Radverkehrs gibt es in den Regelwerken Qualitätsstandards.